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So mancher bringt aus dem Urlaub einige Zündholzschachteln mit und findet es zu schade, diese zu entsorgen. Sie werden zunächst aufgehoben und plötzlich bekommt man einen Blick für diese Wunderwelt der “Kleinst-Grafik”. Nachdem die ersten 100 Schachteln noch gut unterzubringen waren, stellen die nächsten 100 schon die Frage nach dem „Wohin?„. Hier fängt das Hobby dann erst an, oder an dieser Stelle auf. Während die einen dann in der Zeitung einen Eimer voll Schachteln anbieten, fängt der andere an, sich Gedanken über eine Struktur seiner Sammlung zu machen. Soll er sich auf Deutschland beschränken, neue oder alte Motive sammeln, nach Ländern ordnen, aus Platzgründen die Etiketten ablösen oder die Schachtel auseinanderfalten? Wer versucht in die Geschichte einzutauchen, wird feststellen, dass es diese Schachteln so nicht immer gab. Doch wo fing die Geschichte an?

Reibehölzchen

Reibehölzchen

Die verpackten Hölzchen lassen sich fünf Zeitabschnitten zuordnen:

  1. Die Schwefelhölzer: Sie dienten als Fidibus, um Feuer zu transportieren. Meist wurden sie gebündelt verkauft, vermutlich aber auch verpackt. Verpackungen sind nicht bekannt.
     
  2. Die Tunkhölzer: Das waren sog. Chlorhölzchen, die einen Kopf aus Kaliumchlorat hatten und zum Entzünden in Schwefelsäure getaucht werden mussten.
     
  3. Die Reibehölzchen: Sie waren nur kurz zu Beginn 1830 auf dem Markt und nur wenige Schachteln sind bekannt.
     
  4. Die Phosphorhölzchen: Sie wurden ab 1832 bis Anfang 1900 produziert und wegen der gesundheitlichen Gefahren verboten.
     
  5. Die Sicherheitszündhölzer: Sie sind seit Ende 1840 bis heute im Gebrauch.

Zu 2: Tunkhölzchen wurden seit ca. 1805 verkauft. In allen Städten wurden die neuen Hölzchen in Heimarbeit produziert und auch von größeren Firmen angeboten (s. Abb Chlorhölzchen).
Zu 3: Reibehölzchen wurden zusammen mit einem Stück Sandpapier verkauft. Zwischen dem Sandpapier wurden dann die Hölzchen gezogen.
Zu 4: Fast alle Schachteln bis 1880 enthielten die giftigen Phosphorhölzer. Die Schachtelvielfalt hierzu ist gewaltig.

Chlorhölzchen

Chlorhölzchen

Um 1840 z.B. gab es ein Verbot, Zündhölzer in Pappschachteln anzubieten. Die Folge waren runde gedrechselte Holzdöschen sowie Holzkistchen. Dieses Verbot wurde jedoch nicht lange befolgt.

Holzdose für Phosphorhölzer

Holzdose für
Phosphorhölzer

So wurden die Verpackungen für Zündhölzer immer Vielfältiger in Material und Form. Die einfachste Verpackung war mit und ohne Etikett die Papppatronen. Dann kamen die Pappschachteln, Kartons, runde Schachteln, perlenbelegte Kostbarkeiten und einfache aus Span finden sich ebenso. Erst als die maschinelle Herstellung die Handarbeit stoppt, geht der Formen- und Farbreichtum der Schachteln zurück.

Nachfolgend einige Beispiele für für die Formenvielfalt alter Schachteln. Wer mehr alte Schachteln sehen möchte, kann sich meine CD „Feuer und Flamme 2 - Alte Zündholzschachteln” (Match boxes) bestellen.