Jemand, der alte schwedische Etiketten sammelt, findet beim Motivsammler kaum einen geeigneten Tauschpartner. So gibt es wohl in Deutschland 200 - 300 Sammler, tatsächlich sind es aber nur wenige, die das Gleiche sammeln. Häufig wird die Frage nach dem ersten Etikett gestellt. Sammler sind sich meist einig, dass es das Walker Etikett sein müsste von 1827 aus England. Hier muss man aber schon genau sein, denn es handelt sich um ein Etikett für Reibehölzchen die auch Zündhölzchen waren, aber eben auch.
Zündhölzer waren aber auch die Tunkhölzer die als Chlorhölzchen verkauft wurden. Und eben diese waren sicherlich noch vor den Reibehölzchen im Gebrauch zumindest aber gleichzeitig. Eine gut erhaltene Schachtel der Chlorhölzer von Stephan Romer findet sich im technischen Museum in Wien. Auch die Sammlung des Verfassers enthält solch ein Stück. Tunkhölzer waren von 1805 bis wohl Anfang 1830 im Gebrauch, Reibehölzer kamen Anfang 1830 in Mode (eine Parallel Erfindung in Deutschland, England, Österreich und Frankreich). Aus der Zeit zwischen 1830 und 1880, als das Sammeln einsetzte, also einem Zeitraum von ca. 50 Jahren, sind nur wenige hundert Etiketten erhalten. Aus Deutschland sind nur wenige Etiketten bekannt, mehr aus Böhmen, Frankreich, Italien, Spanien.
Ein Etikett ohne das Wissen um die Schachtel vermittelt häufig ein falsches Bild darüber, wie denn nun die Schachtel aussah. Da Schachteln bis 1875 alle möglichen Formen hatten, sagt das Etikett allein noch nicht viel über seinen ursprünglichen Ort. Aber manchmal ist nur noch das Etikett vorhanden, dann kann man nur noch vermuten...
Nachfolgend eine Auswahl von den vielfältigen Möglichkeiten, wie die früheren Produzenten von Zündwaren ihre Produkte "schmückten".
